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04. März 2022

Der Zeba beendet Hightech Pilotprojekt zur Fremdstofferkennung im Grüngut


Die Auswertung des schweizweit ersten Pilotprojektes in den Zuger Gemeinden zur Erkennung von Fremdstoffen im Grüngut zeigten, dass die erhofften Ziele nur teilweise erreicht werden konnten. Eine Kosten-/Nutzen-Analyse sowie die notwendige und aufwendige technische Weiterentwicklung bewogen den Zeba zu diesem Schritt auf Ende Februar 2022.

Warum ein Pilotprojekt zur Erkennung von Fremdstoffen im Grüngut?
Gesammeltes Grüngut ist oftmals mit Fremdstoffen versetzt, was bei der Vergär- und Kompostieranlage zu aufwendigen vorgängigen Sortierungsarbeiten führt. Dies erschwert und verteuert die Grüngutverwertung. Der Zeba beabsichtigte deshalb mit einem Pilotprojekt einerseits Informationen über die Grössenordnung der Fremdstoffproblematik zu erhalten und andererseits die fehlbaren Haushalte zu sensibilisieren und wenn möglich sogar verursachergerecht zu ahnden.

Umfang des Pilotprojektes

Das Pilotprojekt startete im März 2020 und dauerte bis Ende 2021. Während dieser Zeit wurden insgesamt rund 22'500 Grüngutcontainer im ganzen Kanton auf Fremdstoffe gescannt. In einem weiteren Projektschritt wurden in Absprache mit der Bevölkerung in einem Wohnquartier die Grüngutcontainer mit einem Chip versehen, um neben einer Aussage zur Grüngutqualität auch die Rückverfolgbarkeit zu gewährleisten.

Ausmass der Fremdstoffproblematik im Grüngut

Die Auswertung zeigte, dass mehr als 90 % oder gut 20'000 der gescannten Container eine gute Grüngutqualität aufwiesen. Dies lässt den Rückschluss zu, dass mengenmässig mehr als 95 % der Containerinhalte als Grüngut erkannt wurden. Lediglich 1-2 % der Gesamtmenge müssen eindeutig als Fremdstoffe klassifiziert werden.

Der Zeba beendet Hightech Pilotprojekt zur Fremdstofferkennung im Grüngut

Gemischte Erfahrungen mit dem Grüngutscanner

Dank dem Pilotprojekt kann der Zeba verlässliche Aussagen über die Grössenordnung der Fremdstoffproblematik machen. Das eingebaute GPS erlaubt eine Lokalisation der Containerstandorte (nicht aber der einzelnen Grüngutcontainer) und man weiss wo die Gebiete mit einem hohen Fremdstoffanteil sind. Der Scanner ermöglicht dank der guten Bilder auch eine zuverlässige Klassifizierung der Fremdstoffe.

Grosse Nachteile sind der grosse Zeitbedarf für den Scanvorgang, was die Sammeltouren um 25 % verlängert sowie die Tatsache, dass der Containerinhalt erst nach dem Leeren im Entsorgungsfahrzeug gescannt wird. Nachteilig ist auch, dass die Erkennung allfälliger Fremdstoffe in den bioabbaubaren Compobags nicht funktioniert. Um die Rückverfolgbarkeit via Chip flächendeckend zu gewährleisten, wäre aus Datenschutzgründen auch das entsprechende Einverständnis aller Nutzer erforderlich. Zudem müsste für die Flächendeckung die ganze Fahrzeugflotte mit dem System ausgerüstet werden. Nach eingehender Kostenanalyse kam der Zeba zum Schluss, dass die definitive Etablierung des Systems in einem ungünstigen Kosten/Nutzen-Verhältnis steht.

Der 25% grössere Zeitaufwand sowie die technologische Weiterentwicklung und Ausrüstung der Sammelfahrzeuge rechtfertigen eine Fortführung nicht

Die Erfahrungen aus dem Pilotprojekt sind dennoch sehr wertvoll für den Zeba und geben Hinweise, auf welche Themen die Nutzerinnen und Nutzer sensibilisiert werden können. Der Zeba bedankt sich bei allen Projektbeteiligten und Organisationen, welche dem Pilotprojekt grosse Beachtung schenkten.